„Ich kann nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber so viel kann ich sagen: Es muss anders werden, wenn es besser werden soll.” Dieses Zitat kommt vom Philosophen Georg Christoph Lichtenberg und macht unmissverständlich klar: Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, müssen wir offen für Veränderung sein. Veränderung und Selbstwahrnehmung gehören zu den wichtigsten Bausteinen, wenn wir nach Erfolg und Glück streben.
Auch der legendäre Henry Ford hat in diesem Zusammenhang einen Satz von bestechender Logik geprägt: [ecko_quote source=“Henry Ford“]Wer immer nur tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.[/ecko_quote]Schöne Sprüche zur Veränderung, die du dir gut an die Wand hängen kannst. Aber vor allem solltest du leben, was dahinter steckt. Hier findest du noch viel mehr Motivationssprüche.
Die Steilvorlage für einen erfolgreichen Umgang mit Veränderung liefert die Evolution. Du kennst sicher das Prinzip des Survival of the fittest. Kennt jeder. In Wahrheit wird kaum ein Prinzip bis heute so missverstanden und fehlinterpretiert wie dieses. Es ist die Übersetzung („Überleben des Stärkeren”), die uns in die Irre laufen lässt. Denn to fit bedeutet im ursprünglichen Sinne „sich anpassen” – und Charles Darwin wollte mit dem Begriff des Survival of the fittest eigentlich deutlich machen, dass eben nicht die stärkste Spezies überlebt, sondern die, der es am besten gelingt, sich auf Veränderungen einzustellen.
Selbstwahrnehmung: Kopfsteuerung vs. Körpergefühl
Wann warst du zuletzt tanzen? Ist hoffentlich nicht allzu lange her! Denn ein Abend auf der Tanzfläche kann wunderbar deutlich machen, was es braucht, um Veränderung zu leben. Kennst du das Gefühl, anfangs noch etwas steif in der Gegend herumzustehen? Vielleicht wippst du lässig mit einem Bein oder versuchst zurückhaltend, den Rhythmus in Ihren Körper fahren zu lassen, aber irgendwie ist das alles in deiner Selbstwahrnehmung noch sehr kopfgesteuert. Du denkst noch zu viel. Daran, wie und wann du wohl nach Hause kommst oder wie die anderen gucken, wenn sie dich so tanzen sehen. Wenn es ein guter Abend wird, ändert sich das mit der Zeit, weil der Körper mehr und mehr übernimmt. Ein paar Drinks können diesen Prozess durchaus beschleunigen – Alkohol trägt schließlich dazu bei, dass die Hierarchie in unserem System (Geist über Körper) ausgehebelt wird.
Und irgendwann bist du dann so richtig im Flow – du wirst von deinem Körpergefühl gesteuert. Wie die anderen gucken, wird dir völlig egal, wie du nach Hause kommst und wie es dir morgen früh gehen wird, interessiert dich längst nicht mehr, denn deine Selbstwahrnehmung hat sich geändert. Du bist voll im Moment – weil Körper und Geist auf einmal so richtig eins sind. Wenn das der Fall ist, machst du dir auch keine Gedanken mehr darüber, welches Lied wohl als nächstes gespielt wird. Du lässt dich einfach von ihm mitnehmen, wenn es da ist. Selbst wenn es dir unter anderen Umständen vielleicht nicht einmal ein Kopfnicken entlocken würde. An einem richtig guten Abend brichst du nicht ab und nörgelst am DJ herum.
Veränderung: Das Leben fließen lassen, ohne gleichgültig zu werden
Und deshalb steckt in einem Abend auf der Tanzfläche so viel evolutionäre Weisheit. Denn genau wie der Lauf der Natur verfolgt Tanzen kein Ziel. Oder anders: Es fühlt sich so viel besser an, wenn es keines verfolgt. Der Rhythmus bestimmt den Groove. Und trotzdem ist es möglich, sich völlig individuell zu entfalten, vielleicht sogar einen eigenen Stil zu prägen. Wenn es uns gelingt, uns direkt und spielerisch auf Veränderungen einzustellen, dann fließt das Leben.
Mach die Veränderung zu deinem Freund, sonst tanzt du irgendwann zu einem Lied, das längst nicht mehr läuft. Frag nicht zu viel nach dem Sinn! „Nichts in der Biologie macht Sinn”, sagt der Genetiker Theodosius Dobzhansky, „außer im Licht der Evolution.” Bedeutet: Wir können in den meisten Fällen heute noch gar nicht überblicken, welchen Sinn Veränderungen morgen machen. Vertraue deiner Intuition. Vertraue der Kraft der Veränderung. Nur komm nicht auf die Idee, Vertrauen mit Gleichgültigkeit zu verwechseln. Vertrauen in das Selbst und Urvertrauen schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Sie sind ein und dasselbe.
Dieser Text ist aus meinem Buch NEO NATURE – Endlich gesünder und erfolgreicher leben entnommen. Mehr darüber erfahren und bestellen kannst du es hier